Gemeinnützige Organisationen gründen Wohnbaugenossenschaft
Der angespannte Wohnungsmarkt in der Landeshauptstadt München macht es sozialen Trägern und Verbänden immer schwerer, passendes Personal zu finden. Insbesondere Pflegehelfer*innen, Pfleger*innen, Kinderpfleger*innen, Erzieher*innen, Notfallsanitäter*innen und Rettungssanitäter*innen sind immer weniger in der Lage, mit ihren Gehältern die hochpreisigen Mieten zu zahlen.
Aus diesem Grund haben sieben gemeinnützige soziale Unternehmen im Oktober 2020 die Wohnbaugenossenschaft der Wohlfahrtspflege München eG (WWM) gegründet, um mittelfristig preisgünstigen Wohnraum für ihre Beschäftigten bereitstellen zu können.
Folgende Unternehmen sind der Genossenschaft beigetreten:
- Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband München/Oberbayern e.V.
- Katholischer Männerfürsorgeverein München e.V.
- Paritätischer Wohlfahrtsverband, Landesverband Bayern e.V.
- Frauenhilfe München gemeinnützige GmbH
- Gemeinnützige Paritätische Kindertagesbetreuung GmbH Südbayern
- Paritätische Sozialpsychiatrisches Zentrum München gGmbH
- Regenbogen Wohnen gGmbH.
Es ist das erklärte Ziel der Genossenschaft, sich im Jahr 2021 um ein entsprechendes Grundstück der Landeshauptstadt München zu bewerben, um bereits im Jahr 2022 mit der Realisierung der ersten
60 Wohneinheiten beginnen zu können.
„Mit diesem Projekt unterstützen wir die satzungsgemäßen Aufgaben unserer Mitglieder und leisten einen Beitrag zur Sicherung von sozialen Leistungen der Stadt München und der freien Träger“, so der neu gewählte Aufsichtsratsvorsitzende Peter Schimpf vom Paritätischen Wohlfahrtsverband.
„Die Gründungsmitglieder der Genossenschaft freuen sich über die Beitritte weiterer sozialer Unternehmen und Träger, um die Basis für diese sozialpolitisch notwendige Initiative zu verbreitern“, erklären die Vorstandsmitglieder Peter Pinck (Katholischer Männerfürsorgeverein München e.V.) und Stefanie Hach (Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Bayern e.V.).
Christian Boenisch, Geschäftsführer des ASB München/Obb. beschreibt sein Engagement für die Gründung der WWM wie folgt:” Das Thema „Grundrecht auf Wohnen“ hat mich seit dem Skandal um die “Neue Heimat” und den Verkauf von hunderten günstigen Wohnungen an private Investoren persönlich nicht mehr losgelassen, als Student, als junger Familienvater, später als Stadtrat oder Geschäftsführer sozialer Organisationen. Die Spekulation mit Grund und Boden und die ständig steigenden Immobilienpreise sind für ‚normal verdienende‘ Arbeitnehmer*innen in Ballungsräumen wie München zu einem großen Problem geworden. Wir wollen mit der WWM e.G. zeigen, dass es auch anders geht!“
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